Die vom Grimme-Institut in Marl berufene Fachjury kürte das Buch von Kimia Eyzad Panah zum besten Drehbuch der insgesamt 85 Einreichungen.
Zur diesjährigen Jury des Emder Drehbuchpreises gehörten die Medienexpertin Tara Afsah, der Kunst- und Kulturvermittler Patrick Presch sowie Schauspieler Tom Wlaschiha. Den Vorsitz hatte die Leiterin des Referats Grimme-Preis im Grimme-Institut Marl, Lucia Eskes. Im Rahmen der feierlichen Preisverleihung präsentierten die Schauspielerin, Kabarettistin und Sängerin Gisa Flake und der Schauspieler Dejan Búcin Ausschnitte aus den drei nominierten Drehbüchern.
Zur Begründung der Jury heißt es: » ›In Goldfisch im Dunkeln‹ wird auf vielschichtige und beeindruckende Art und Weise von universellen Themen wie Inflation und Wohnungsnot, systematischer Unterdrückung von Frauen, Kriminalisierung von Menschen in prekären Lebensverhältnissen, staatlichem Versagen aber auch von Solidarität, Mut und bedingungslosem Zusammenhalt erzählt.«
Die Autorin beleuchtet die Lebensumstände der fünfzehnjährigen Mina und lotet aus, wie sinnvoll es ist jemanden zu verurteilen, der aus einer existentiellen Not heraus zu kriminellen Mittel greift.
»Damit trägt das Drehbuch zu einem wichtigen Diskurs bei statt in ein ›richtig oder falsch‹ Narrativ zu rutschen und macht eine Ambivalenz und Komplexität sichtbar, die das Kino braucht.«
Kimia Eyzad Panah wurde 1990 in Teheran geboren. Sie studierte Visuelle Kommunikation mit dem Schwerpunkt Film und Fernsehen an der Kunsthochschule in Kassel und erlangte hier ihren Masterabschluss. Ihre Kurzfilme mit dem Fokus auf Menschen- und Frauenrechte liefen bereits auf internationalen Filmfestivals. Als dramaturgische Mitarbeiterin war sie an der Entstehung des Drehbuchs zu »Leere Netze« von Behrooz Karamizade beteiligt. Zudem nahm sie am diesjährigen Markplatz Drehbuch im Rahmen des Filmfestival Max Ophüls Preis teil.
Wir unterstützen die Entwicklung von »Goldfisch im Dunkeln« mit dem STEP Autor*innenstipendium sowie mit einer Drehbuchförderung in Höhe von 25.000 Euro.